25.01.2024

Anforderungen an Medizinprodukte in Spitälern


Das Wichtigste aus dem aktuellen Swissmedic-Jahresbericht zu den Spitalinspektionen für Medizinprodukte

Newsbeitrag: Regulatorische Anforderungen Medizintechnik für Spitäler

Die Swiss­me­dic hat in den letz­ten drei Jah­ren die Über­wa­chung von Me­di­zin­pro­duk­ten in Spi­tä­lern in­ten­si­viert. Für die kom­men­den Jah­re hat die Swiss­me­dic fest­ge­legt, dass statt bis­lang 5% nun jähr­lich 10% al­ler Schwei­zer Spi­tä­ler in­spi­ziert wer­den. Me­di­zin­pro­duk­te-In­spek­tio­nen in Spi­tä­lern um­fas­sen ins­be­son­de­re die Be­rei­che der Be­schaf­fung, der Me­di­zin­pro­duk­te-Auf­be­rei­tung, der In­stand­hal­tung von Me­di­zin­pro­duk­ten und der Vi­gi­lan­ce-Pro­zes­se (Mel­dung von schwer­wie­gen­den Vor­komm­nis­sen).

Definition von Medizinprodukten

Me­di­zin­pro­duk­te sind all je­ne Pro­duk­te, die me­di­zi­nisch an Men­schen ein­ge­setzt wer­den, je­doch kei­ne Arz­nei­mit­tel sind. Mit über 10‘000 Ka­te­go­ri­en um­fas­sen Me­di­zin­pro­duk­te ein he­te­ro­ge­nes Pro­duk­te­spek­trum. Da­zu ge­hö­ren In­stru­men­te, Ap­pa­ra­te, In-vi­tro-Dia­gno­sti­ka und Soft­ware.


Die wich­tig­sten Me­di­zin­pro­duk­te, die in Spi­tä­lern ein­ge­setzt wer­den, sind:

  • chir­ur­gi­sche In­stru­men­te
  • Rönt­gen­ge­rä­te
  • Chir­ur­gie-Ro­bo­ter
  • Brust- und Zahn­im­plan­ta­te
  • künst­li­che Ge­len­ke
  • Blut­druck­mess­ge­rä­te
  • OP-Lie­gen
  • Pa­ti­en­ten­bet­ten
  • fle­xi­ble En­do­sko­pe für Lun­gen- und Darm­spie­ge­lun­gen
  • me­di­zi­ni­sche Soft­ware und Ap­pli­ka­tio­nen
  • be­stimm­te Rei­ni­gungs- und Des­in­fek­ti­ons­mit­tel
  • In­vi­tro-Dia­gno­sti­ka wie z.B. HIV-Tests, Co­vid-Tests, Hor­mon­tests, Ge­schlechts­krank­hei­ten-Tests

In­spek­ti­ons­er­geb­nis­se: Vie­le Ab­wei­chun­gen und ge­fähr­de­te Pa­ti­en­ten­si­cher­heit

In den Be­rei­chen AEMP, En­do­sko­pie, In­stand­hal­tung und Vi­gi­lan­ce wur­den in den In­spek­tio­nen je­weils 5 bis 12 Be­ob­ach­tun­gen ge­macht, al­so Ab­wei­chun­gen von ge­setz­li­chen Vor­ga­ben. Zu­sätz­lich muss­te in al­len Be­rei­chen durch­schnitt­lich ei­ne kri­ti­sche Be­ob­ach­tung pro In­spek­ti­on no­tiert wer­den, al­so Ab­wei­chun­gen, die sich di­rekt auf die Si­cher­heit der Pa­ti­en­ten aus­wir­ken kön­nen.

Häu­fig­ste Män­gel

Die Män­gel, die in al­len in­spi­zier­ten Be­rei­chen be­ob­ach­tet wur­den, be­tra­fen am häu­fig­sten fol­gen­de Punk­te:


  • Es fehlt an ge­lenk­ten, ef­fek­ti­ven Qua­li­täts­ma­nage­ment­sy­ste­men mit zweck­mäs­si­gen Qua­li­täts­si­che­rungs­mass­nah­men
  • Be­wusst­sein, Qua­li­fi­ka­ti­on und Wei­ter­bil­dung des Per­so­nals für die be­stehen­den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen sind un­ge­nü­gend
  • Häu­fig kommt es an Schnitt­stel­len von Pro­zes­sen zu Ab­wei­chun­gen (z.B. wenn die In­stand­hal­tung an Dritt­fir­men über­ge­ben wird oder auch spi­tal­in­tern zwi­schen In­stand­hal­tung und Ein­kauf)

Die Swiss­me­dic zieht in ih­rem Be­richt fol­gen­des Fa­zit:

«Die aus den Spi­tal­in­spek­tio­nen der Jah­re 2021 und 2022 ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se zei­gen, dass die schwei­ze­ri­schen Spi­tä­ler ei­nen be­trächt­li­chen Ver­bes­se­rungs- und In­ve­sti­ti­ons­be­darf im Be­reich des tech­ni­schen Qua­li­täts­ma­nage­ments, der Aus- und Wei­ter­bil­dung des Auf­be­rei­tungs­per­so­nals so­wie bei der In­fra­struk­tur der Auf­be­rei­tungs­ab­tei­lun­gen auf­wei­sen.»


Hier kommst Du zum Be­richt der Swiss­me­dic.

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