Wer kennt das auch? Du sitzt in einer Weiterbildung und bist begeistert von den Methoden, die gezeigt werden. «Genau das brauchen wir bei uns auch!», denkst Du. Wieder zurück am Arbeitsplatz erinnerst Du Dich an die coolen Methoden und merkst, wie weit Ihr in der Realität davon entfernt seid. Je mehr Zeit seit Deiner Weiterbildung vergeht, desto unmöglicher scheint es Dir, das bei Euch zu implementieren, und umso geringer wird Deine Motivation für die Umsetzung.
Christian Geiger, unser Spürhund für praktikabel umgesetzte Qualitätstools und emotional berührende Visualisierungen, hat kürzlich bei unserem Kunden Bystronic eine schöne Entdeckung gemacht: Die Verschwendungsarten aus dem Lean Management einfach und humorvoll visualisiert. Weil er davon so begeistert war, stellen wir die Bilder hier vor.
Bystronic ist ein Maschinenbauunternehmen im Bereich Blechbearbeitung. Sie haben gleich zwei Visualisierungen für Verschwendungen: einmal für Produktion, einmal für Administration. Sehr clever, finden wir. Denn Verschwendung gibt es nicht nur in der Produktion. Würde man nur dort die Mitarbeitenden für das Thema sensibilisieren und Bilder aufhängen, dann könnte intern der Eindruck entstehen, man hätte der Produktion den «Schwarze Peter» der Verschwendung zugeschoben, während die Administration sich einer weissen Weste rühmt. Mit den beiden Visualisierungen, die gut verständliche Verschwendungs-Beispiele für alle Bereiche zeigen, fühlen sich alle angesprochen und betroffen.
Und so sieht das dann aus:
Die 8 Verschwendungsarten
Administration
Während in der Administration Dokumente, Daten, Informationen und ungenutzte Fähigkeiten von Menschen und Software im Vordergrund stehen, zeigen die acht Verschwendungsarten in der Produktion auf dem nachfolgenden Bild den Umgang mit Material, Transport und Lagerbeständen auf.
Die 8 Verschwendungsarten
Produktion
Und nun die alles entscheidende Frage: Wo hängt man solche Bilder auf, damit sie von den Mitarbeitenden wahrgenommen werden? Am besten dort, wo die Leute von selbst mit der Nase darauf stossen, darüber diskutieren oder wo sie Zeit haben, Bilder ungestört auf sich wirken zu lassen. Das «stille Örtchen» ist dafür nicht die schlechteste Wahl, aber auch der Pausenraum kann eine gute Möglichkeit sein.
Natürlich sind solche Visualisierungen allein nicht wirksam, um neues Denken oder eine neue Haltung zu entwickeln. Aber sie können – gezielt und als Teil eines Projekts – eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit zu generieren und Diskussionen anzustossen sowie das Thema immer wieder in Erinnerung zu rufen.