21.09.2023

Ab die Post zu KYBURZ – mit Herzblut gelebte Kreislaufwirtschaft in der Elektromobilität

Newsbeitrag: Kyburz Headerbild

Ir­gend­wo im Nir­gend­wo zwi­schen Zü­rich und Win­ter­thur ist Frei­en­stein. Ein ty­pi­sches Schwei­zer Dorf – so­gar mit ei­ner ei­ge­nen Burg­rui­ne, die weit oben über dem Dorf thront. Hier ist KY­BURZ zu Hau­se, die emis­si­ons­lo­se Elek­tro­fahr­zeu­ge her­stel­len. Da­bei set­zen sie mit viel In­no­va­ti­ons­geist voll auf Nach­hal­tig­keit: Die Fahr­zeu­ge und de­ren Schlüs­sel­kom­po­nen­ten sind so de­signt, dass sie ver­schie­de­ne Le­ben durch­lau­fen kön­nen und nicht nach dem er­sten Le­bens­zy­klus ent­sorgt wer­den müs­sen. Das klingt sehr in­ter­es­sant. Des­halb woll­ten wir uns das ge­nau­er an­schau­en und be­such­ten sie am 29. Au­gust 2023 an un­se­rem QQ-IN­SI­DER-Event. Da­ni­el Ho­negger be­grüss­te uns herz­lich und zeig­te bei der Füh­rung, wie KY­BURZ Kreis­lauf­wirt­schaft lebt:

Vorab ein paar Infos

Ge­grün­det wur­de KY­BURZ Swit­z­er­land AG 1991 von Mar­tin Ky­burz und hat in Frei­en­stein und Em­brach mitt­ler­wei­le 3 Stand­or­te. Ge­plant ist es, die­se zu­sam­men­zu­füh­ren in ei­nen neu­en Stand­ort in Em­brach, der der­zeit im Bau ist.

Mit mehr als 180 Mit­ar­bei­ten­den ent­wickelt und pro­du­ziert KY­BURZ qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­de Elek­tro­fahr­zeu­ge für Zu­stell- und In­du­strie­be­trie­be so­wie für Pri­vat­per­so­nen. Welt­weit flit­zen schon über 25’000 Elek­tro­fahr­zeu­ge von KY­BURZ her­um. Das wohl be­kann­te­ste Mo­dell, der KY­BURZ DXP, ist im Dien­ste der Schwei­ze­ri­schen Post un­ter­wegs und für die zu­ver­läs­si­ge Brief- und Pa­ket­zu­stel­lung mass­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich.

Ur­sprüng­lich wa­ren die Elek­trof­lit­zer für äl­te­re Per­so­nen mit Mo­bi­li­täts­ein­schrän­kun­gen ab 80 Jah­ren ge­dacht. Erst spä­ter ka­men mit der Schwei­ze­ri­schen Post und ver­gleich­ba­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen in Eu­ro­pa und Au­stra­li­en Gross­ab­neh­mer hin­zu.

Der Pro­dukt-Ser­vice und -Un­ter­halt hat bei KY­BURZ höch­ste Prio­ri­tät und stellt gleich­zei­tig ei­nen wich­ti­gen Ge­schäfts­zweig dar.

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Kreis­lauf­wirt­schaft mit Herz­blut

Die Kreis­lauf­wirt­schaft ist ein Mo­dell der Pro­duk­ti­on und des Ver­brauchs bzw. Kon­sums, bei dem vor­han­de­ne Ma­te­ria­li­en und Pro­duk­te mög­lichst lan­ge ge­teilt, wie­der­ver­wen­det, re­pa­riert, auf­ge­ar­bei­tet und re­cy­celt wer­den. Dies ver­län­gert die Le­bens­dau­er von Pro­duk­ten und re­du­ziert den öko­lo­gi­schen Fuss­ab­druck. Auch wenn ein Pro­dukt das En­de sei­ner Le­bens­dau­er er­reicht hat, ver­blei­ben die Res­sour­cen und Ma­te­ria­li­en gröss­ten­teils in der Wirt­schaft, das heisst, sie wer­den im­mer wie­der pro­duk­tiv wei­ter­ver­wen­det, um wei­ter­hin Wert­schöp­fung zu ge­ne­rie­ren. Ziel ist es, Ab­fäl­le auf ein ab­so­lu­tes Mi­ni­mum zu re­du­zie­ren. KY­BURZ hat sich mit Leib und See­le der Kreis­lauf­wirt­schaft ver­schrei­ben und setzt die­se kon­se­quent mit ih­rem Mul­ti­Li­fe Kon­zept, den 2nd­Life-Fahr­zeu­gen und dem Bat­te­rie-Re­cy­cling um:

Das MultiLife Konzept

Das KY­BURZ Mul­ti­Li­fe Kon­zept ver­bes­sert den öko­lo­gi­schen Fuss­ab­druck be­trächt­lich. Dank ei­nem ganz­heit­li­chen und aus­ge­klü­gel­ten Life­cy­cle Ma­nage­ment sind Mul­ti­Li­fe Pro­duk­te für die Kreis­lauf­wirt­schaft op­ti­miert: Al­le Fahr­zeu­ge und ih­re Schlüs­sel­kom­po­nen­ten kön­nen ver­schie­de­ne Le­ben durch­lau­fen und müs­sen nicht nach dem er­sten Le­bens­zy­klus ent­sorgt wer­den. So wer­den durch smar­tes Pro­dukt­de­sign und dem lan­gen Le­bens­zy­klus die graue En­er­gie der Fahr­zeu­ge und Schlüs­sel­kom­po­nen­ten um 65% re­du­ziert und Res­sour­cen ge­schont.

KYBURZ - 1stLife1stLi­fe Neu­fahr­zeu­ge sind al­le Elek­tro-Neu­fahr­zeu­ge für die letz­te Mei­le der Zu­lie­fe­rung, vor al­lem für die Post­zu­stel­lung. Sie sind na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal in gros­sen Flot­ten im Ein­satz, wer­den aber auch von In­du­strie, Kom­mu­nen und Pri­vat­per­so­nen ein­ge­setzt. Der Flot­ten­be­trieb wird durch ei­ne ent­spre­chen­de Ser­vice-In­fra­struk­tur si­cher­ge­stellt. Falls nö­tig, wird die­se im Kun­den­land auf­ge­baut. Die KY­BURZ-ei­ge­ne Fleet Ma­nage­ment Soft­ware hilft bei der Ein­satz­or­ga­ni­sa­ti­on so­wie bei der War­tungs­pla­nung. Am En­de des er­sten Le­bens­zy­klus kauft KY­BURZ die ge­brauch­ten Fahr­zeu­ge zu­rück und stellt aus ih­nen wie­der­um voll­wer­ti­ge 2nd­Life Fahr­zeu­ge her.


KYBURZ - 2ndLife

KY­BURZ ist Stand heu­te der ein­zi­ge Fahr­zeug­her­stel­ler, der am En­de des Le­bens­zy­klus aus den 1stLi­fe Fahr­zeu­gen wie­der voll­wer­ti­ge – frisch ab MFK und in ei­nem neu­tra­len Weiss – 2nd­Life Fahr­zeu­ge her­stellt. Dies ist nur dank ei­nem aus­ge­klü­gel­ten Pro­dukt­de­sign mög­lich. Dank dem zwei­ten Le­ben wird die Le­bens­dau­er ver­dop­pelt und die graue En­er­gie hal­biert, da 1stLi­fe- und 2nd­Life-Kun­den die graue En­er­gie un­ter­ein­an­der «auf­tei­len», was zu ei­ner bes­se­ren Öko­bi­lanz für die Kun­den führt.

Die Be­gei­ste­rung und der En­thu­si­as­mus von KY­BURZ für die Kreis­lauf­wirt­schaft wur­den be­lohnt: Die Nach­fra­ge für die 2nd­Life-Fahr­zeu­ge ist so gross, dass es War­te­zei­ten gab, da die Res­sour­cen – die aus­ge­mu­ster­ten 1stLi­fe-Fahr­zeu­ge – be­grenzt sind.


KYBURZ - 3rdLife

Nach dem zwei­ten Le­ben sind die Li­thi­um-Io­nen-Bat­te­ri­en meist nicht mehr ge­nug fit für den Ein­satz in ei­nem Fahr­zeug, aber noch zu gut zum Re­cy­clen. Des­halb hat sich KY­BURZ auch hier ei­ne Lö­sung über­legt: ein drit­tes Le­ben als sta­tio­nä­re oder mo­bi­le En­er­gie­spei­cher. Die sta­tio­nä­ren En­er­gie­trä­ger wer­den z.B. als So­lar­spei­cher in Im­mo­bi­li­en ein­ge­setzt. Die mo­bi­len En­er­gie­spei­cher fin­den in der In­du­strie ein neu­es zu Hau­se. Das führt zu ei­ner wei­te­ren Re­duk­ti­on der grau­en En­er­gie und op­ti­miert noch­mals die Öko­bi­lanz.

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4thLife KYBURZ

Das vier­te Le­ben be­trifft die Bat­te­rie-Roh­stof­fe, die aus den ge­brauch­ten Li­thi­um-Io­nen-Bat­te­ri­en stam­men. Das Re­cy­cling­ver­fah­ren, das in Zu­sam­men­ar­beit mit der EM­PA ent­wickelt wur­de, ist re­vo­lu­tio­när und ver­spricht gros­ses Po­ten­zi­al für den ge­sam­ten Bat­te­ri­en-Markt: Ent­ge­gen her­kömm­li­chen Re­cy­cling­ver­fah­ren, die auf ei­ner Kom­bi­na­ti­on aus me­cha­ni­scher Zer­klei­ne­rung (Schred­dern) und an­schlies­sen­der Py­ro- oder Hy­dro­me­tall­ur­gie ba­sie­ren, wird bei KY­BURZ das di­rek­te Re­cy­cling an­ge­wen­det, das deut­lich ef­fi­zi­en­ter und um­welt­scho­nen­der als her­kömm­li­che Me­tho­den ist.

Der schlan­ke Pro­zess in der haus­ei­ge­nen Re­cy­cling-An­la­ge – die er­ste die­ser Art in der Schweiz – ist weit­ge­hend me­cha­nisch und ver­blüf­fend ein­fach: Durch op­ti­ma­les Ent­la­den, ei­ne sorg­fäl­ti­ge Zel­len­zer­le­gung und ei­ne Auf­rei­ni­gung mit­tels Was­ser las­sen sich die Li­thi­umei­sen­phos­phat Bat­te­ri­en (LFP) in ih­re Roh­stof­fe zer­le­gen. Li­thi­umei­sen­phos­phat, Kup­fer, Gra­fit, Alu­mi­ni­um, Kunst­stoff und die Po­ly­mer-Fo­lie des Se­pa­ra­tors kön­nen zu­rück in den Ma­te­ri­al­kreis­lauf ge­führt wer­den. Das Ver­fah­ren kommt oh­ne den Ein­satz von Che­mi­ka­li­en aus. Die Roh­stoff-Rück­ge­win­nung liegt mit die­sem Ver­fah­ren bei über 90% der ur­sprüng­li­chen Ma­te­ria­li­en, die in Zu­kunft wie­der­um für die Pro­duk­ti­on neu­er Bat­te­ri­en ein­ge­setzt wer­den kön­nen.


KY­BURZ schliesst mit die­sem Ver­fah­ren den Ma­te­ri­al­kreis­lauf bei der Ak­ku-Pro­duk­ti­on und lei­stet da­mit ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur Nach­hal­tig­keit der E-Mo­bi­li­tät. Ne­ben dem Aus­bau der jet­zi­gen An­la­ge ist die Ex­pan­si­on ins eu­ro­päi­sche Aus­land ge­plant.

Immer auf der Suche nach neuen Lösungen

KY­BURZ ist nicht nur beim The­ma Kreis­lauf­wirt­schaft in­no­va­tiv. Sie tüf­teln un­auf­hör­lich an ver­schie­de­nen neu­en Ide­en, wie zum Bei­spiel Lö­sun­gen rund um das au­to­no­me Fah­ren. Lei­der sind Fahr­zeu­ge, die au­to­nom fah­ren, im Stras­sen­ver­kehr nicht zu­ge­las­sen. Die­se kön­nen nur auf ab­ge­sperr­ten pri­va­ten Grund­stücken ein­ge­setzt wer­den, was den Markt enorm ein­schränkt. Nichts­de­sto­trotz hat KY­BURZ be­reits zwei Trol­ley-Pro­to­ty­pen rea­li­siert.

Ein wei­te­res Bei­spiel sind Elek­tro­fahr­zeu­ge, die mit So­lar­ener­gie be­trie­ben wer­den. Auch hier­für ha­ben die Da­ni­el Dü­sen­triebs von KY­BURZ Ide­en ge­sam­melt und zwei er­ste Pro­to­ty­pen ent­wickelt. Die­se sind für die Post Em­brach test­wei­se im Ein­satz. Es wer­den fleis­sig Da­ten ge­sam­melt, wie gut so­lar­be­trie­be­ne Elek­tro­fahr­zeu­ge im nicht so son­ni­gen Teil der Schweiz funk­tio­nie­ren. Die er­sten Er­geb­nis­se sind er­freu­lich.


So oder so: Wir sind nach die­ser Füh­rung mit Da­ni­el Ho­negger über­zeugt, dass es KY­BURZ nie an Ide­en und dem nö­ti­gen Herz­blut feh­len wird, vie­le wei­te­re in­no­va­ti­ve Lö­sun­gen zu fin­den.

Die eFlitzer im Test

Nach der Füh­rung mit so vie­len In­for­ma­tio­nen wa­ren wir na­tür­lich al­le ge­spannt, wie sich so ein eFlit­zer fährt. Da­ni­el brach­te zwei Mo­del­le auf das Parkare­al von KY­BURZ und wir durf­ten al­le ei­ne Pro­be­fahrt ma­chen. Ganz ehr­lich? Die Be­schleu­ni­gung war er­staun­lich gut. Wenn ich dann mal 80+ bin und mein Mo­tor­rad in der Ga­ra­ge blei­ben muss, dann wä­re so ein Fahr­zeug tat­säch­lich ei­ne Al­ter­na­ti­ve für mich. Aber dann ganz in Schwarz und mit ei­nem In­dian Motor­cy­cle-Kle­ber drauf, da­mit ich noch ein biss­chen in Er­in­ne­run­gen schwel­gen kann, wäh­rend­dem ich durch das Dorf flit­ze und der Wind durch mei­ne weis­sen Haa­re weht… mit max. 30km/h. 😅

Persönlicher Tipp: eRod – ein eSportwagen

Ne­ben den für KY­BURZ be­kann­ten drei- und vier­räd­ri­gen Fahr­zeu­gen gibt es zu­dem den eRod: Ein pu­ri­sti­scher stras­sen­zu­ge­las­se­ner Sport­wa­gen (EU und CH). Kom­pro­miss­los punk­to Tech­nik und Fahr­ver­hal­ten, bie­tet er lei­den­schaft­li­chen Au­to­fah­ren­den ma­xi­ma­len Fahr­spass. Der kraft­vol­le Elek­tro­an­trieb sorgt für den Schub, der Freu­de macht. Ganz nach dem Mot­to: Emo­tio­nen statt Emis­sio­nen. Und das Be­ste: Die­sen Fahr­spass kann man mie­ten. Hier fin­dest Du mehr In­fos. Ach ja, auch al­le an­de­ren KY­BURZ-Fahr­zeu­ge kannst Du mie­ten.

Hast Du un­se­ren QQ-IN­SI­DER lei­der ver­passt, aber möch­test den­noch ei­ne Pro­be­fahrt ma­chen? Dann fin­dest Du hier die näch­sten Ter­mi­ne bei KY­BURZ. Und wenn Du wis­sen willst, wann un­ser näch­ster QQ-IN­SI­DER ist, dann schau auf un­se­rer Event-Web­sei­te vor­bei! Wir freu­en uns auf Dei­ne Teil­nah­me!

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Text: An­ja Zell

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