22.03.2023

Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie SIB und SAQ-QUALICON feiern


Diplomübergabe an die neuen Qualitätsmanager*innen NDS HF

Newsbericht Diplomfeier NDS 2023 Klasse 1

Am ver­gan­ge­nen Mon­tag er­hiel­ten gleich zwei Klas­sen des Nach­di­plom­stu­di­ums «Dipl. Qua­li­täts­ma­na­ger/in NDS HF» ih­re Di­plo­me über­reicht. Der Saal im Zunft­haus zur Waag füll­te sich am Abend – mit klop­fen­den Her­zen, ro­ten Wan­gen und an­ge­reg­tem Ge­mur­mel. Die NDS-Ab­sol­ven­ten wuss­ten, dass sie die Di­plom­prü­fung be­stan­den hat­ten, aber die Prü­fungs­er­geb­nis­se samt Di­plo­men la­gen noch in hei­li­gen, un­an­tast­ba­ren Sta­peln auf dem Tisch und harr­ten ih­rer Über­ga­be.

Nun al­so der gros­se Mo­ment der Di­plom­über­ga­be. Ein Mo­ment, um die er­brach­ten Lei­stun­gen ge­mein­sam mit all den Men­schen zu wür­di­gen und zu fei­ern, die in die­ser Zeit wich­ti­ge Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung wa­ren: Part­ner*in­nen, Fa­mi­li­en, Ar­beits­kol­le­gen, Do­zie­ren­de und Ver­ant­wort­li­che für das Stu­di­um. Zum Ab­schluss die­ser in­ten­si­ven Lern­zeit soll die Di­plom­fei­er auch noch­mal ein Mo­ment des Ler­nens sein. Da­für hat­ten wir Bar­ba­ra Stu­der aus Bern ein­ge­la­den. Als Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin und Ge­schäfts­füh­re­rin der Hirn­choach AG gab sie uns wert­vol­le Tipps zum Um­gang mit un­se­rem Ge­hirn, die im be­ruf­li­chen wie auch im pri­va­ten All­tag gleich­sam nütz­lich sind.

Weist das Fron­tal­hirn in die Schran­ken: Habt mehr Herz­klop­fen!

Frau Stu­der lob­te zu Be­ginn erst­mal die Hir­ne der Di­plo­mier­ten für die Lei­stung, so viel zu ler­nen trotz all den Ab­len­kun­gen, de­nen al­le im All­tag aus­ge­setzt sind. Und dann ging es ran an die Ge­füh­le: nach­bar­schaft­li­cher Aus­tausch über ein Ge­fühl, das je­de*r im Sall heu­te ge­fühlt hat­te. Das Fa­zit: Füh­le viel­fäl­tig und re­de dar­über. Das ist ge­sund und macht glück­lich. Denn Glück ist nichts an­de­res als emo­tio­na­le Agi­li­tät. Je mehr und je di­ver­ser wir füh­len, de­sto bes­ser. Da­bei geht es nicht nur um die Ge­füh­le wie Freu­de und Be­gei­ste­rung, die wir als «po­si­tiv» be­wer­ten. Ge­füh­le wie Trau­er, Är­ger oder Scham sind ge­nau­so wich­tig. Die Band­brei­te an Ge­füh­len löst in un­se­rem Kör­per Ak­ti­vi­tät aus. Je mehr Herz­klop­fen Du hast, de­sto ge­sün­der lebst Du.

War­um muss Frau Stu­der uns ex­tra sa­gen, dass wir viel füh­len und dar­über re­den sol­len? We­gen der Sa­che mit den Hem­mun­gen, die ge­ra­de in der Schweiz ein Schla­raf­fen­land für ih­re Ver­brei­tung fin­den. Hem­mun­gen sind ein Zei­chen, dass un­ser Fron­tal­kor­tex, al­so der Teil des Ge­hirns, der hin­ter der Stirn liegt, das Sa­gen hat. Er sorgt da­für, dass wir un­se­re Ge­füh­le ne­gie­ren. Hier liegt al­so viel Po­ten­zi­al für un­ge­sun­des und un­glück­li­ches Da­sein. Hem­mun­gen ab­zu­le­gen ist nicht un­se­re Kern­kom­pe­tenz, lässt sich aber trai­nie­ren.


Frau Stu­der pack­te ih­re Gi­tar­re aus und setz­te mit ih­rer Stim­me zum Da­hin­schmel­zen zu ei­nem Ma­ni Mat­ter-Song an. Es dau­er­te nur we­ni­ge Se­kun­den, bis die 80 Per­so­nen im Saal mit­san­gen, Tö­ne im­pro­vi­sier­ten und sich in «Bo­dy Per­cus­sion» üb­ten. Wä­re der Platz zwi­schen den Stuhl­rei­hen im Zunft­saal et­was gross­zü­gi­ger, dann hät­ten wir ge­tanzt. Denn: Tan­zen ist so­wie­so am be­sten für die Hirn­ge­sund­heit. Es über­trifft in sei­ner Wir­kung auf die Hirn­lei­stung so­gar Su­do­ku und Hirn­jog­ging.

Der Weg in Dein Rep­ti­li­en­hirn: Fin­de Dei­nen «Sweet Spot»

Wir Men­schen brau­chen Ar­beit und Freu­de. Da­bei geht es dar­um, die rich­ti­ge Mi­schung zu fin­den. Auch hier wie­der: Di­ver­si­tät ist ge­fragt. Nur Freu­de al­lein macht we­der ge­sund noch glück­lich. Fin­de den «Sweet Spot», den Frau Stu­der als die Ba­lan­ce zwi­schen Angst und Freu­de be­zeich­net. Nun ist die Sa­che mit der Ba­lan­ce gar nicht so ein­fach, weil un­ser Hirn von sich aus et­was an­ders prio­ri­siert, als uns das gut tut. Was pas­siert da ge­nau? Um das zu ver­ste­hen, nahm Frau Stu­der uns mit in die Tie­fen un­se­res Ge­hirns, ir­gend­wo hin­ter der Na­se, in das lim­bi­sche Sy­stem, auch Rep­ti­li­en­hirn ge­nannt. Das ist der Teil, den un­ser Fron­tal­kor­tex hin­ter der Stirn ger­ne mal ar­ro­gant mit sei­ner ver­nunft­ver­herr­li­chen­den Bes­ser­wis­se­rei ne­giert. Im Rep­ti­li­en­hirn sit­zen der Hip­po­cam­pus und ein klei­nes Ding, das aus­sieht wie ei­ne Man­del: die Amyg­da­la. Dort wird ent­schie­den, was re­le­vant für uns ist und was wir ler­nen.

Die Amyg­da­la ist me­ga cool. Sie si­chert un­ser Über­le­ben, sie ist un­ser Re­le­vanz­de­tek­tor. Ler­nen funk­tio­niert so: Der Hip­po­cam­pus ist die Wurst, durch die al­le Da­ten durch­ge­presst wer­den, bis sie schliess­lich die Amyg­da­la er­rei­chen. Der Hip­po­cam­pus ist ein rich­tig fleis­si­ger Kerl, aber er kann oh­ne Amyg­da­la nichts tun, denn sie kann über­all rein­re­den. Das Dum­me da­bei ist: Sie hat ei­nen Hang zur Ne­ga­ti­vi­tät und über­treibt ger­ne. Al­len ne­ga­ti­ven Din­gen, die bei ihr an­kom­men, schenkt sie fünf Mal mehr Auf­merk­sam­keit, als den po­si­ti­ven Din­gen.


Wenn wir al­so un­se­ren «Sweet Spot» zwi­schen Angst und Freu­de fin­den wol­len, müs­sen wir das wis­sen. Und wir müs­sen be­wusst in die Sei­te in­ve­stie­ren, die bei die Amyg­da­la zu kurz kommt. Tun wir das nicht, dann ver­än­dert sich un­ser Hirn. Die Amyg­da­la wird fett bei Men­schen, die viel über Angst nach­den­ken und sich von ih­ren Äng­sten do­mi­nie­ren las­sen. Die Amyg­da­la kann im gan­zen Kör­per di­rekt Re­ak­tio­nen aus­lö­sen, noch be­vor Dein Den­ken über­haupt ein­set­zen kann. Um­so fet­ter die Amyg­da­la, de­sto mehr wird al­so der zu­ge­hö­ri­ge Kör­per Angst emp­fin­den und da­mit Angst­ge­dan­ken trig­gern – ein Teu­fels­kreis­lauf.

Fit­ness­pro­gramm für ei­ne schlan­ke Amyg­da­la

Frau Stu­der gab uns dann gleich die wich­tig­sten Fitn­ess­in­struk­tio­nen mit, mit de­nen die Amyg­da­la schlank bleibt:


  • Sei lieb zu Dei­ner Amyg­da­la. Be­dan­ke Dich bei ihr, dass sie Dich vor Be­dro­hung warnt, wie zum Bei­spiel ei­ner münd­li­chen Di­plom­prü­fung. Und sa­ge ihr gleich­zei­tig, dass Dir die «Be­dro­hung Prü­fung» viel be­deu­tet und Du ger­ne ru­hig und sou­ve­rän die Si­tua­ti­on an­ge­hen möch­test. Die Amyg­da­la lässt mit sich re­den. Mu­sik ge­fällt ihr auch gut. Mu­sik löst so­wie­so ein Feu­er­werk im gan­zen Hirn aus. Nut­ze das. Es hilft, den «Sweet Spot» zu fin­den und die Angst zu re­la­ti­vie­ren.
  • Be­we­ge Dich, an­statt Ge­dan­ken krei­sen zu las­sen. Steh auf, lau­fe durch den Raum, at­me tief in Dei­nen Bauch, zäh­le beim Ein­at­men bis vier, beim Aus­at­men bis sie­ben. Das ent­spannt die Amyg­da­la.
  • Nut­ze Dei­nen Kör­per. Ge­dan­ken las­sen sich nicht mit Ge­dan­ken be­kämp­fen. Wenn Dir et­was Pein­li­ches pas­siert ist oder Du Dich schul­dig fühlst, geh Hän­de wa­schen oder jon­glie­re – auch wenn ge­ra­de kein Ball in der Nä­he ist, das geht auch mit Äp­feln oder mit Ra­dier­gum­mis.
  • Sei acht­sam und stau­ne. Zum Bei­spiel über die Blu­men im Früh­ling, über die Vo­gel­stim­men, über die far­bi­gen Socken Dei­nes Kol­le­gen im Bü­ro oder über die Ide­en Dei­ner Kin­der oder Dei­nes Teams.
  • Sei dank­bar. Über­le­ge Dir mor­gens oder abends, für wel­che drei Din­ge Du ge­ra­de dank­bar bist. Der Trick da­bei: Wenn Du dank­bar bist, kann Dein Hirn nicht un­zu­frie­den sein.
  • Sei freund­lich mit an­de­ren und mit Dir selbst. Wenn Du un­zu­frie­den bist, ruf je­man­den an und sag ihm, dass Du ihn magst. Bie­te den Nach­barn Hil­fe an oder läch­le auf der Stras­se wild­frem­de Men­schen lie­be­voll an. Das ver­schafft Dir und den An­ge­lä­chel­ten ei­nen Oxy­to­cin-Flash – wirkt kras­ser als je­de Dro­ge.


Und ver­giss nicht: Mit die­sem Fit­ness­pro­gramm ver­än­derst Du Dein Hirn. Und zwar zum Vor­teil für Dich selbst und für an­de­re. Ei­ne ech­te Win-Win-Si­tua­ti­on.

Von Wertberechnungen, Piranhas, und strahlenden Menschen: Michel Vinzens in Hochform

Mit mu­si­ka­lisch-be­wegt-lie­be­vol­lem Feu­er­werk im Hirn über­nahm Mi­chel Vin­zens, Di­rek­tor des SIB, das Wort. Der Mann, der im­mer dann auf der Bild­flä­che er­scheint, wenn al­le strah­len (näm­lich am er­sten Stu­di­en­tag und zur Di­plom­fei­er), stell­te ei­ne ra­san­te Be­rech­nung zum Wert des Di­ploms auf. In ei­ner ful­mi­nan­ten Glei­chung flo­gen uns Ter­me und Wert­ver­glei­che wie Gross­bank­ak­ti­en à 75 Rap­pen, Pi­cas­so-Skiz­zen à 500 Fran­ken nach 30-jäh­ri­ger Lern­zeit, Ar­beits­zeit für die Di­plom­ar­beit, End­no­te, Stu­di­en­ko­sten und Grenz­nut­zen um die Oh­ren.


Was hän­gen­bliebt: Ei­ne Zahl ist nicht cle­ver, um den Wert ei­nes Di­ploms aus­zu­drücken. Auch das Gleich­nis vom Aqua­ri­um, in dem von ei­ner Glas­schei­be ge­trennt ein Pi­ran­ha und ei­ne Sar­di­ne sit­zen, die selbst dann noch fried­lich ne­ben­ein­an­der schwim­men, wenn man die Glas­schei­be ent­fernt, brach­te uns nicht wei­ter, denn wer sitzt schon mit ei­nem Pi­ran­ha im Bü­ro und wer hat schon Lust, die Ple­xi­glas­schei­be wie­der aus dem Kel­ler zu ho­len???

Mi­chel Vin­zens brach­te es zum Glück für un­se­re schwir­ren­den Hir­ne dann selbst auf den «Sweet Spot»: Den Wert ei­ner Wei­ter­bil­dung be­stimmt je­de*r selbst. Man hat Er­fah­run­gen ge­won­nen und muss sich die Fra­ge be­ant­wor­ten: Was hat mir die Wei­ter­bil­dung ge­bracht? Auch er gab den frisch Di­plo­mier­ten zwei Fit­nesstipps mit:


  • Bleibt nicht ste­hen.
  • Habt Freu­de an Eu­rem Di­plom.

Dozierenden-Freude: Wenn die Studierenden mit Flipchart kommen

Den krö­nen­den Ab­schluss setz­ten dann wäh­rend der Di­plom­über­ga­be drei frisch di­plo­mier­te Her­ren:


Hans-Gern Lu­stig, Hans Nö­tig und Don Queso e … (Na­me war lei­der un­ver­ständ­lich). Sie stell­ten auf ei­nem Flip­chart Herrn Isi­dor Norm vor, der seit VU­CA ei­ne Vo­kuh­i­la-Fri­sur trägt, sich der Do­do-Ein­stel­lung ver­schrie­ben hat und der Me­ga­trends im fru­ga­len Fall nicht im­mer nach­hal­tig um­setzt. Isi­dor Norm fährt ein zer­ti­fi­zier­tes E-Au­to, mit Kopf­stand­me­tho­de und Is­hi­ka­wa eva­lu­iert. Den Pro­zess des Par­kie­rens hat er so op­ti­miert, dass die Ab­wei­chung von der idea­len Park­po­si­ti­on in sei­ner Ga­ra­ge im­mer in­ner­halb der To­le­ranz­gren­ze liegt. Er lebt fried­lich in sei­nem «Hou­se of Qua­li­ty» mit bo­den­stän­di­gem FMEA-Par­kett und be­wegt sich auf dem Ge­fühls­stern vor al­lem dann aus der Gleich­gül­tig­keit her­aus, wenn es Chee­sca­ke gibt. Er tut nie­man­dem et­was zu­lei­de, im äus­ser­sten Fall der Ge­füh­le lässt er mal bei wür­de­vol­len Ver­an­stal­tun­gen ein paar Kon­fet­ti­bom­ben über frem­den Köp­fen ex­plo­die­ren.

Stau­nend, was un­se­re Stu­die­ren­den al­les ge­lernt, be­hal­ten und in ih­ren ei­ge­nen Kon­text in­te­griert ha­ben, sties­sen wir beim Apé­ro mit ih­nen auf ih­re Zu­kunft an.


Wir wün­schen un­se­ren neu­en eid­ge­nös­sisch di­plo­mier­ten Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen NDS HF al­les Gu­te, viel Er­folg und gra­tu­lie­ren noch ein­mal ganz herz­lich zur gross­ar­ti­gen Lei­stung!


Wenn Du auf die­sen Link klickst, kannst Du al­le Fo­tos von der Di­plom­fei­er an­schau­en.

   

Newsletter

Bleibe up to date mit dem
SAQ-QUALICON-Newsletter