Wenn wir mit unseren Teilnehmenden reden,
sind wir oftmals beeindruckt, wie unterschiedlich die Funktionen im Qualitätsmanagement betitelt und auch gelebt werden. Die einen sind mit regulatorischen
Anforderungen, Zertifizierungen und Audits beschäftigt, andere sind in
Strategieprozesse oder Bauvorhaben involviert, manche kümmern sich um
Lieferanten oder betriebliches Gesundheitsmanagement, für einige liegt der
Fokus auf Sicherheits-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen, wieder andere sind
als Facilitatoren und Coaches im Einsatz und moderieren Workshops und
Schulungen. Was bei aller Verschiedenheit allen gemeinsam ist: Sie müssen
dauernd auf Augenhöhe mit unterschiedlichen Stakeholdern kommunizieren, müssen
sich ans Gegenüber anpassen und gute Beziehungen herstellen.
Ein Student, der kürzlich unser Nachdiplomstudium «Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF» abgeschlossen hat, brachte es im Interview auf den Punkt: Er hat gelernt, wie er sich als Qualitätsmanager in seinem Umfeld sicherer bewegt und selbstbewusster mit dem Management kommunizieren kann. Wir haben versucht, den Alltag von Qualitätsmanager*innen einmal bildlich darzustellen: Als rasanten Film, in dem der oder die QM (Qualitätsmanager*in) unablässig das Kostüm wechselt und dabei nie die Balance auf dem Seil verliert.
«Uuuund... Action!»
Klappe, die erste. Morgens um 7.30 Uhr. Nothelfereinsatz in der Produktion und Entwicklung wegen einer Kundenreklamation.
Klappe, die zweite. 10.00 Uhr im HR-Büro. Kostümwechsel: Polizist. Internes Audit zur Überprüfung des neuen Mitarbeiter-Onboardingprozesses.
Klappe, die dritte. 11.45 Uhr. Lunchmeeting für die nächste Kundenbefragung mit Marketing, IT und Produktmanagement. Schnell noch den Pelz überwerfen, Euter anschnallen, Eier auffüllen. Den Schinken nicht vergessen. Fertig ist die eierlegende Wollmilchsau.
Klappe, die vierte. 14.00 Uhr. Im Büro. Mail an den Produktionsleiter. «Wie weit seid Ihr mit der Umsetzung der Massnahmen, die wir nach der Risikoanalyse vor drei Monaten definiert hatten? Kannst Du uns in der Sitzung übermorgen dazu updaten? Besten Dank.» Senden. Der Wadenbeisser hat wieder zugeschnappt.
Klappe, die fünfte. 14.30 Uhr: Pling! Terminerinnerung vom treuen Outlook: Deadline für Rückmeldungen auf die Anfrage an das Kader bezüglich Umgang mit der neuen EU-Verordnung abgelaufen. Echo: Nichts. Reminder-Mail schreiben. Der Rufer in der Wüste ist trainiert im Dranbleiben.
Klappe, die sechste. GL-Meeting. Schublade auf, Kappe raus. Der Hofnarr ist in Position.
Übernimm als QM die Regie
Kennst Du solche Tage auch? Dann bist Du ziemlich sicher QM - Qualitätsmanager*in. Denn QMs finden sich in stetig wechselnden Rollen wieder. Generalisten, die quer durch die ganze Organisation überall ihre Augen, Ohren und Finger im Spiel haben, müssen jede Menge Anforderungen von innen wie aussen erfüllen. So finden sie sich dauernd in unterschiedlichen Szenarien wieder. Für jede dieser Szenen gibt es ein eigenes «Job-Situations-Drehbuch», fast wie im Film. Mit einem kleinen, feinen Unterschied: Im Film oder im Theater gibt es Regisseure, die eine klare Vorstellung davon haben, wie jede einzelne Rolle auszufüllen ist. In der Berufswelt hingegen sind QMs häufig allein und ohne Regieanweisung unterwegs. Da ist niemand, der aus dem Zuschauerraum Gestaltungsanleitung und Hinweise gibt. Deshalb müssen erfolgreiche QMs ganz pragmatisch aus der Not eine Tugend machen und selbst zur Regisseurin bzw. zum Regisseur der eigenen Drehbücher werden.
Aber Achtung: Bloss nicht im Regiestuhl auf dem dicken Polster der Drehbücher ausruhen! Die Szenen und Stücke, die in der dynamischen Arbeitswelt gespielt werden, wechseln nämlich rasend schnell. Hohe Flexibilität ist da gefordert, die QMs müssen die Drehbücher umschreiben, kürzen, weiterentwickeln, wenn sie am Puls des Spiels bleiben möchten. Und dieses Spiel ist nicht etwa eine romantische Liebesgeschichte in südenglischer Küstenlandschaft, sondern Action und Spannung pur. QMs bewegen sich in starken Spannungsfeldern zwischen gegensätzlichen Polen, sie balancieren auf dem Seil zwischen Standardisierung und Flexibilität oder überqueren die Strickleiter zwischen Einhalten von Minimalstandards und maximaler Ergebnisorientierung. Wer erfolgreich und sogar freudvoll auf dem Seil mittanzen will, der braucht eines: Die richtige Haltung. Und zwar in jeder neuen Szene, die gespielt wird.
Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann mach' den ersten Schritt und klick' Dich schlau: Bei uns kannst Du das und vieles mehr, was QMs wissen und können müssen, lernen, um spielend leicht in all die verschiedenen Rollen schlüpfen und in jeder Szene brillieren zu können.