17. Oktober 2022, kurz vor 18 Uhr, Zunfthaus zur Waag, Zürich: Dort, wo vor einigen hundert Jahren die Zürcher Leinenweber zu Speis und Trank zusammenkamen, tummeln sich 17 Absolventinnen und Absolventen des Nachdiplomstudiums für eidgenössisch diplomierte Qualitätsmanager*innen mitsamt ihren Begleitpersonen. Ungewohnte Ruhe herrscht im Raum. Kein ausgelassenes «Hallo» wie sonst zu Beginn der Unterrichtstage – einige meinen, sie seien zu früh da. Gespannt erwarten alle die Übergabe der Diplome.
Studiengangsleiterin Theres Kaser und Susan Čonka, Geschäftsführerin der SAQ-QUALICON AG, begrüssten die Gäste und warfen einen Blick auf die Studienzeit zurück, die hinter den glücklich Diplomierten liegt: Da wurden Erinnerungen wach, wie man sich zu Studienbeginn nur in Form von Kamerabildern kennenlernte und die Hürden von Internetverbindung , Bild- und Tonübertragung bewältigen musste für den Unterricht.
Damals, am ersten Unterrichtstag im April 2021, hatten sie alle noch gut Lachen: Deadlines für Leistungsnachweise, Diplomarbeit und -prüfung schienen da noch unendlich weit weg. Während des Studiums kam zum Lachen dann noch die ganze Bandbreite anderer Zustände dazu: Zeitdruck und nächtliches Verfassen von Leistungsnachweisen, Schweissperlen während der Erarbeitung des Diplomprojekts und dazwischen immer wieder das freudige «Hallo» beim gemeinsamen Kaffee vor Unterrichtsbeginn vor Ort oder der Stolz auf gemeinsam erarbeitete Ideen in Gruppenarbeiten. Wir erinnerten uns an der Diplomfeier daran und bestaunten einige Flipcharts, die im Unterricht von den Teilnehmenden erarbeitet wurden. Wahre Meisterwerke waren darunter und wir konstatierten: Wenn Qualitätsmanager*innen ins Spiel kommen, dann werden Menschen glücklich und zufrieden. Was für eine grossartige Aufgabe!
Gastreferent Daniel Stricker, Eishockey-Profischiedsrichter und ehemaliger Qualitätsverantwortlicher, gratulierte anschliessend den Diplomandinnen und Diplomanden zum Ziel, dass sie nun erreicht haben. Und korrigierte sich dann gleich selbst: «Sorry, das ist nur ein Zwischenziel.» Denn seine Erfahrung als Schiedsrichter, in dessen Adern QM-Blut fliesst, sei, dass man nie fertig ist mit Lernen. Wenn man besser werden will, darf man mit «gut» nicht zufrieden sein. Als Schiedsrichter ist er es gewohnt, die Person zu sein, die nur kritisiert. Sein Job sei, den Spielern auf dem Eis zu sagen: «Das war schlecht. Du hast gegen die Regeln verstossen. Du bist aus dem Spiel!». Klar, dass man sich so kaum Freunde macht.
Im Qualitätsmanagement ist das ähnlich: Man hat mit Fehlern, Reklamationen oder Problemen zu tun und man sucht dabei immer nach Verbesserungen. Der Vorteil ist aber, dass man mehr Zeit als der Schiedsrichter auf dem Eis hat. Man muss nicht sofort entscheiden, nicht im Moment handeln, sondern man kann drüber schlafen, sich Rat holen, sich im Team austauschen. Wie behält man in der Position als «professioneller Buhmann» – sei es auf dem Eis wie auch im Qualitätsmanagement in einer Organisation – trotzdem Freude, Erfolg und Wertschätzung? Daniel gibt einen guten Rat mit: «Seid neugierig, glaubt an Euch und traut Euch, etwas zu tun und auszuprobieren. Die Realität zeigt Euch dann, ob Ihr es könnt.»
Natalie Holland, Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Instituts für Betriebsökonomie, würdigte anschliessend die Leistung der Studierenden und verwies auf den Wert des Titels, welcher übrigens aus vier Worten besteht, wovon drei Abkürzungen sind! Das bedürfe einer Erklärung, was Natalie so simpel wie kurzweilig erklärte:
«Dipl.» steht für «diplomiert» und bedeute, dass die Studierenden ihren Lernprozess mit einem Diplom gekrönt haben. Das Wort «Qualitätsmanager/in» stehe dafür, dass die Diplomierten ihr Metier «Qualität» beherrschen. «NDS», also «Nachdiplomstudium, zeige, dass die Studierenden bei Studienbeginn schon Bildungs- und Berufserfahrung mitgebracht haben – sie waren also nicht mehr «grün hinter den Ohren». «HF» steht für «Höhere Fachschule». Damit ist klar, dass die Absolventinnen und Absolventen in ihren Bereichen in der Lage sind, Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen. «Ihr wisst nicht nur WAS, sondern WIE es gemacht werden soll.»
Bevor die Diplome überreicht wurden, zitierte Natalie Holland noch Vertreter der Oxford Brookes University, mit welcher das Schweizerische Institut für Betriebsökonomie im Austausch ist und unter anderem den Stellenwert der Schweizerischen Bildungsabschlüsse im internationalen Kontext diskutiert. Das Statement aus England zu den Abschlüssen aus der Schweiz: «Swiss Quality is something we can almost blind rely on.», zu Deutsch: «Schweizer Qualität ist etwas, worauf wir so gut wie blind vertrauen können.»
Das hören wir von der SAQ-QUALICON und vom Schweizerischen Institut für Betriebsökonomie natürlich sehr gerne und danken unseren frisch Diplomierten für das Vertrauen, das sie in uns als Bildungsanbieter gesetzt haben.