Eine gute Qualitätssicherung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn sie sorgt dafür, dass Probleme und Fehler möglichst erst gar nicht entstehen. Sie macht Risiken sicht- und beherrschbar, was schneller zu besseren Ergebnissen führt.
Wird die Qualitätssicherung früh genug – bspw. in der Anfangsphase eines Projekts – eingesetzt, dann können Unklarheiten und Missverständnisse rechtzeitig erkannt und vor der Realisierung behoben werden. Das spart Aufwand, Kosten und begünstigt den Unternehmenserfolg.
Nachfolgend zeigen wir Dir die 7 Erfolgsfaktoren für eine professionelle Qualitätssicherung auf:
Erfolgsfaktor 1
Werde Dir Deines Tuns bewusst
- Kenne Deine externen und internen Kunden*innen mitsamt ihren Anforderungen
- Was «Qualität» ist, bestimmen die Kund*innen – nicht die Vorgesetzten
- Die beste Kundenzufriedenheit erreichst Du, wenn alle Mitarbeiter*innen eingebunden werden und Verantwortung übernehmen
- Je kleiner die Qualitäts-Abteilungen, desto besser
Erfolgsfaktor 2
Qualitätssicherung beginnt früher als gedacht
- Der Einfluss der Entwicklung und Konstruktion auf die Qualität des Produktes ist grösser als der Einfluss der Produktion – also beginne dort
- Kundenanforderungen zu erfassen und diese in die Spezifikation zu übersetzen, muss mit Methoden unterstützt werden
- Vermeide Fehler beim Kunden und Rückrufaktionen – das Kennen und Berücksichtigen der gesetzlichen Vorgaben ist elementar
Erfolgsfaktor 3
Planung statt Zufall
- Effizienz hört nicht bei der Qualitätssicherung auf!
- Lege bewusst fest, was, wieviel und wann Du prüfst. Die Höhe des Risikos entscheidet über den Prüfaufwand
- Arbeite nach der Maxime: Fehlervermeiden ist besser als Fehlerentdecken
Erfolgsfaktor 4
Ohne Mitarbeitende geht es nicht!
- Binde die Mitarbeitenden in Dein Tun mit ein und Du wirst Erfolg haben
- Qualität kann man nicht «herbeiprüfen», Qualität lässt sich nur erzeugen
- Nur die Mitarbeitenden, welche die Anforderungen kennen und verstehen, können sie auch erfüllen
- Rede regelmässig über Fehler, aber nicht nur!
Erfolgsfaktor 5
Mach was aus den Messdaten
- Bauchentscheide und «gschpürsch-mi-fühlsch-mi» überlassen wir den Anderen
- Dein Programm heisst: ZDF (Zahlen – Daten – Fakten)
- Die Krönung der Qualitätssicherung: Ein nachweislich fähiger und beherrschter Prozess
Erfolgsfaktor 6
«Drum prüfe, wer sich ewig bindet.» (Friedrich Schiller)
- Vergiss nicht, Partner und Lieferanten in Deine Qualitätsaktivitäten einzubinden
- Sorge dafür, dass Lieferanten die Anforderungen kennen
- Mach Dir selbst ein Bild
- Schliesse Qualitätssicherungs-Vereinbarungen
- Schaffe Transparenz und tausche Dich regelmässig mit Partnern und Lieferanten aus
Erfolgsfaktor 7
Fehlerkultur
…der braucht ein Grubengrabgerät!
Anleitung
- Verhindere Verschlimmerung
- Entscheide über die Sofortmassnahme und zwar schnell und bewusst
- Analysiere Fehlerursachen und triff gemeinsam mit den Betroffenen geeignete Massnahmen
- Streiche «Mitarbeiter informiert» aus Deinem Standardmassnahmenkatalog
- Dokumentiere sinnvoll und werte dies regelmässig aus
- Belohnt wird, wer Fehler aufdeckt, nicht wer keine macht
Zusammenfassung – Deine Vorteile:
Eine professionelle Qualitätssicherung bringt viele Vorteile mit sich – von Kosteneinsparungen, über Qualitätsverbesserungen bis hin zum Wissensmanagement. Die Qualitätssicherung unterstützt Dein Unternehmen in folgenden zentralen Aspekten:
- Verbesserter Marktzugang: Mit einem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem kann ein Unternehmen belegen, dass die Qualitäts- und Prozess-Sicherung systematisch angegangen wird. In manchen Branchen ist dies zwingende Voraussetzung für Geschäftsabschlüsse.
- Bessere Qualität zu niedrigeren Kosten: Eine systematische Qualitätssicherung ermöglicht es, Fehler schon früh zu entdecken anstatt bei der Endkontrolle, was wesentlich kostengünstiger ist.
- Effizienzsteigerung: Unternehmen profitieren von weniger Ausschuss und weniger Nacharbeit, was Ressourcen spart und den Einkauf, die Entsorgung und den Prozessfluss verbessert.
- Qualitätsdenken bei den Mitarbeitenden: Sämtliche Mitarbeitende eines Unternehmens (und nicht nur die Qualitätssicherungsfachleute) werden einbezogen und sind Teil der Qualitätssicherung.
- Transparente betriebliche Abläufe: Abläufe werden dokumentiert und beschrieben, wodurch sie leichter auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht und früher Probleme beseitigt werden können.
- Sicherung der erreichten Verbesserungen: Erreichte Optimierungen werden nachhaltig gesichert, indem verbesserte Abläufe und Prozesse als neue Standards definiert werden.
- Konstruktive Fehlerkultur: Eine positive Fehlerkultur fördert Mitarbeitende und damit das Unternehmen in der Innovationsfähigkeit.
- Besserer Know-how-Transfer: Der tägliche Einbezug der Mitarbeitenden, transparente Ziele und Kundenanforderungen sowie gemeinsame Problemlösungen führen zu einer Qualitätskultur.
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Text: Anja Zell